Selbstheilung
Die Medizin von heute
Von chronischen Krankheiten und schleichenden Verläufen bis hin zur Eskalation. Unser Körper sendet uns damit deutliche Signale, dass wir etwas in unserem Leben verändern müssen. Eine Krankheit wird leider oft als Ursache dafür gesehen, dass es uns schlecht geht oder wir nicht glücklich sind. Sie wird nicht als Symptom gesehen. Irgendwann finden wir uns damit ab oder identifizieren uns mit einer Krankheit, die eventuell sogar schon unser Leben bestimmt. Und hier können wir gemeinsam ansetzen.
Wenn die Krankheit zuschlägt
Wenn wir selbst krank werden, folgt in den allermeisten Fällen diese Reaktion: „Oh nein, das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen.“ Je nach Schwere ist es sogar so, dass uns die Krankheit ganz aus dem Alltag reißt und ins Bett zwingt.
Eines haben alle Krankheitsbilder gemeinsam: Sie weisen uns darauf hin, selbst für unsere Heilung Verantwortung zu übernehmen. Das bedeutet nicht, sich keine Hilfe zu suchen. Wir müssen prinzipiell unterscheiden, ob wir von einem Unfall mit Folgen, einem schleichenden Prozess oder einer chronischen Krankheit sprechen. Ein Unfall ist ein unübersehbares Signal, dass etwas komplett aus dem Gleichgewicht geraten ist. Je nach dem, was für Folgen er mit sich bringt, führt ein Unfall unweigerlich zu einer Veränderung unseres Lebens oder zwingt uns sogar zum Umdenken und zur Sinnveränderung unseres Lebensplans. Hier spielen alle Ebenen eine Rolle, nicht nur die körperlichen Verletzungen oder Folgeerkrankungen. Eine chronische Krankheit begleitet uns oft schon ein ganzes Leben, wie z.B. Morbus Crohn oder Asthma. Diese Krankheitsbilder basieren auf komplexen Themen, die sehr unterschiedlich sein können und ich hier nicht im Detail erklären kann. Meist beginnt es schleichend und wird unbehandelt zu einem chronischen Leiden. Grundlegend muss man jedoch verstehen, dass, egal um was es geht, Körper‚ Geist und Seele im Gleichgewicht sein müssen. Man muss also alle Ebenen betrachten.
Wenn hinter jeder Krankheit eine Botschaft steckt, dann muss man genauer hinsehen. (Mittlerweile gibt es sogar richtig gute Bücher zu diesem Thema, z.B. von Rüdiger Schacher oder Kurt Tepperwein). Unsere Seele fühlt genau, ob wir etwas tun, das uns nicht guttut. Unser Bauchgefühlt, das sich im Übrigen wörtlich bei uns melden kann, irrt niemals. Wenn wir eine Entscheidung treffen müssen, hat unser Bauch sie bereits vor dem Verstand getroffen. Nehmen wir z.B. unsere Kinder: Ich erlebe bei meiner Tochter, wie sie in Sekunden entscheidet, ob sie jemanden mag, oder, ob sie sich lieber hinter mir versteckt, weil sie etwas wahrnimmt, das sie nicht einordnen kann. Sie hört auf ihr Bauchgefühl. Ihr Verstand kann sich noch nicht einschalten und sagen: „Mama mag die Person, aber ich kann jederzeit weglaufen, wenn ich das möchte. Auch, wenn die Person etwas Leckeres in der Hand hat.“ Solche Denkmuster sind für unsere Kleinsten zu komplex. Ein anderes Beispiel, das ich immer wieder höre, ist: „Ich hatte gleich so ein blödes Gefühl, aber dann habe ich mir GEDACHT…“ und man hat sich gegen sein Bauchgefühl entschieden.
Es ist der Verstand, der uns bei schlechten Gefühlen oder Empfindungen Vorschläge macht, wie: „Ich sollte vielleicht eine Pause machen“, oder „Ich habe gestern wohl etwas Schlechtes gegessen“. In Wahrheit liegt die Antwort jedoch tiefer.
Den Prozess in Gang setzen
Im ersten Schritt ist es wichtig zu erkennen: Ich BIN nicht die Krankheit – Ich BIN nicht der Körper. Mein Körper HAT eine Krankheit und ich kann ihm helfen. Es ist zu jeder Zeit entscheidend, welche Gedanken und Gefühle ich habe, und, ob ich achtsam mit mir umgehe.
Vielleicht schaffen wir es noch, die Botschaften unseres Körpers gewissen Signalen zuzuordnen und können dabei reflektieren, was zur jetzigen Krankheit geführt hat. Es greifen jedoch meistens verschiedene Ebenen und Symptome ineinander. Entscheidend ist, dass wir jetzt die Verantwortung übernehmen und unseren Körper als Freund und Instrument begreifen. Er lässt uns Dinge erfahren, fühlen und erleben. Leider können wir ihn nicht wie einen Garantiefall austauschen oder ersetzen, wenn er Schaden nimmt. Dem Körper etwas zu nehmen oder ihm etwas zu geben, um die Situation „auszuhalten“ wäre also fatal.
Sich selbst im Ganzen heilen
Selbstheilung ist, wenn ihr mich fragt, die wichtigste Medizin von heute. Denn ohne sie geht es nicht.
Ernährung, Bewegung und auf sich selbt achten ist das eine. Auf der Ebene des Geistes jedoch, ist ein liebevoller Umgang ebenso wichtig. Wie denke ich über mich? Wie denke ich von meinem Körper? Gedanken und Gefühle wirken über die Psyche auf uns ein. Ich bekomme häufig die Frage gestellt, was zuerst da war: der Gedanke, dass man krank sein könnte oder die Krankheit selbst, die meine Gedanken bestimmt. Es ist wie ein Teufelskreis.
Eine Krankheit hat verschiedene Stufen und wir können sie auf verschiedenen Ebenen betrachten. Im Außen können wir Dinge verändern und Medikamente oder Nährstoffe zuführen sowie unser Leben verändern. Es ist aber genauso wichtig, in uns selbst etwas zu verändern. Wir müssen das Thema sehen, das gesehen werden will, denn es ist uns evtl. nicht bewusst. Manchmal muss es das auch nicht ins Detail. Es schadet jedenfalls nicht, den Menschen im Ganzen zu betrachten, um auch im Ganzen zu heilen.
Gerade das macht es vielleicht schwierig, denn wir wissen oft nicht, wo wir ansetzen sollen. Sind wir ehrlich zu uns selbst, wollen wir auch oft nicht genau hinsehen und lenken uns schnell wieder ab. Wir müssen uns natürlich nicht jeden Tag mit Problemen auseinandersetzen oder Vergangenes überdenken. Ein Symptom zu unterdrücken oder eine Botschaft zu überhören hat aber noch nie dauerhaft geholfen. Prinzipiell erscheint es uns einfacher, die Verantwortung für Heilung an jemanden abzugeben. Jede Medizin hat ihre Daseinsberechtigung, wirkt jedoch niemals allein und fordert uns immer mehr heraus, selbst Verantwortung zu übernehmen. Wenn wir Probleme dauerhaft unterdrücken oder ignorieren, kommen andere Symptome dazu oder bestehende werden schlimmer. Ein Beispiel ist unverarbeitete Trauer. Ich stelle immer wieder Parallelen fest, zwischen Ängsten, unverarbeiteter Trauer oder nicht ernst genommenen Ängsten, die Jahre später in Form von Panikattacken zurückkehren und den Alltag eines Menschen völlig einnehmen.
Der Weg zur Heilung ist so unterschiedlich, wie die Ursache und der Mensch, der zu mir kommt. Von Symptomlinderung bis Selbstheilung – alles ist theoretisch möglich, denn wir haben es selbst in der Hand. Das Großartige an der Selbstheilung ist, sie wirkt von allein, wenn sie angestoßen wird. Auf welcher Ebene auch immer, sie lenkt dich in eine neue Richtung, gibt dir Impulse und bewirkt so eine positive Veränderung bei dir.
Wie ich dich in deinem Heilungsprozess unterstützen kann, und was du genau in welcher Situation tun kannst, finden wir gerne bei einem Anruf heraus.
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